1 min read

_126_ Das Zeug, aus dem Freundlichkeit besteht

Als Gast dem es Kaffee anzubieten gilt, bin ich oft außen vor: "Na, dir traue ich mir keinen machen." – Als ob ich die Chuzpe hätte, die Nase zu rümpfen über diese kleine Geste der Großzügigkeit...

Keith Pandolfi schreibt mit Verve über seine Affaire mit schlechtem Kaffee und spricht dabei denselben neuralgischen Punkt an: Spezialitätenkaffee ist im Weg, wenn man eine persönliche Bindung zu seinem Gesprächspartner sucht.

Ich übersetze entsprechende Passage beipflichtend:

Ich kann mich nicht daran erinnern, bei einem Flat White in einem Coffee Shop in Manhattan oder einer 5-Dollar-Tasse Nitro-Eiskaffee in einem Café in Brooklyn solche Erfahrungen gemacht zu haben. Hochwertiger Kaffee eignet sich normalerweise nicht für solche Momente. Man redet mehr über die Herkunft und den Röster, die Geschmacksnoten und die Brühmethode als über die Person, mit der man ihn genießt. Schlechter Kaffee ist das Zeug, von dem man am Wochenende eine ganze Kanne kocht, nur für den Fall, dass ein paar Freunde vorbeikommen.