1 min read

_135_ Der Nikolaus bei den Habsburgern

_135_ Der Nikolaus bei den Habsburgern
Das Nikolausfrühstück bei Maria Theresia von Erzherzogin Isabella gemalt (1762, Copyright der Schloß Schönbrunn-Gesellschaft)

Gestern ging die Sonne um 7:30 über Wien auf.

Gewiss freuten sich zahlreiche Kinder über die Hinterlassenschaften vom Besuch des Hl. Nikolaus. Ich wollte in erster Linie dieses Bild der kaiserlichen Familie beim Nikolofrühstück zeigen, wie es sich bei Führungen durch das Schloß Schönbrunn zur Weihnachtszeit anbot.

Das allein ist ja ganz putzig: die eleganten Schnallenschuhe, die der Nikolaus wie hier beim kleinen Leopold gegebenenfalls auch mit Rute bestücken muss; Kaiser Franz Stephan gewandet wie Wilhelm Buschs Onkel Fritz nur halb interessiert von seinem Memo aufblickend – vielleicht wartet er noch bis der richtig gute Kaffee serviert wird bevor er seine Tasse umdreht. Diese Szene hält man für recht unwahrscheinlich, wahrscheinlich ist die Komposition niederländischen Meistern abgeschaut.

Jedenfalls wurde es noch besser, als ich dieses Bild auf habsburger.net wieder fand: Dort erfährt man, dass das "Geheime Kammerzahlamt" den Monarchen ihre Gehälter auszahlte: "das sogenannte Kammerdeputat", ein ansehnliches Taschengeld von 150.000 Gulden pro Jahr, in welchem ein Tagelöhner 15 Kreuzer für einen Tag Arbeit erhielt. Darüber hinaus wurden von diesem geheimen Amt die Nikologeschenke für die Dienerschaft berappt in Höhe von 6000 Gulden.