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_197_ Lebenslang Lernen

Kaffeetrinken gibt mir eine Vorstellung davon, was lebenslanges Lernen eigentlich heißt. (Sofern es überhaupt möglich ist, ein Konzept zu fassen, dass die gesamte eigene Lebensspanne umfasst...)

  1. ist Kaffee als Spezialität ein mysteriöses Getränk – das ist banal. Aber auch nach gut 10 000 Stunden manueller Arbeit und intellektueller Auseinandersetzung darüber hinaus, hält es immer noch Überraschungen bereit;
  2. kann ich mir kein Leben mehr ohne vorstellen;
  3. bringt einen das dazu öfters sich den Umständen anzupassen, als einem lieb ist.

Ein Beispiel: Meine Espressomaschine ist schon eine Weile kaputt. Mir fällt es zwar leicht auf Filterkaffee umzusteigen. Aber dabei bemerke ich, dass ich mich auch noch nicht ganz der Idolatrie befreit habe, die wähnt dass gewisse Kaffees nur als Espresso ihre Qualitäten zur Gänze ausspielen können. So z.B. ein Brasilianer, den ich mir schon als eher kurz gezogen vorstellte, wie ich die Geschmacksnotizen las. Nun eben Filterkaffee und tatsächlich ist er von erfrischender Fruchtigkeit, die glatt mich meiner Vorurteile gegenüber diesem Herkunftsland überführt, die mich es ganz zu unrecht in das klassische Geschmackspektrum ("nussig-schokoladig") drängen lassen.