_323_ Leichter als man denkt
Die Organe, mit denen wir riechen und schmecken, verfügen über eine bestimmte Anzahl an Rezeptoren, über die wir die diversen Aromen aufnehmen. Diese Anzahl an Geschmacksknospen variiert von Mensch zu Mensch (so habe ich es bei Tim Wendelboe gelesen); also darf man annehmen, dass die Möglichkeiten, die Komplexität in einer Tasse wahrzunehmen, angeboren sind.
Ohne das auf anatomischer Ebene widerlegen zu können, behaupte ich: Für jede und jeden besteht die Möglichkeit, das Spektrum der wahrgenommenen Geschmäcker feiner abzustufen. Wie kommt man von "Mh, schmeckt nach Kaffee..." zu "Ah ja, Säure roter Beeren, marmeladig-süß, grüner Paprika, im Nachhall Schwarztee."?
Heute ist die Sonne über Wien um 6:34 aufgegangen. Dies war der 323. Second Sunrise, eine persönliche Notiz zu Kaffee und Alltagskultur.
Dieser Newsletter erklärt im Espressoformat kostenlos, unabhängig und kritisch eine Nebensache zum Hauptanliegen. Längere Essays und vergangene Aussendungen finden sich auf der Website. Empfiehl unser Projekt und leite das Mail weiter, werde Förder-Mitglied und hilf den Standard zu heben, mit dem wir unsere Gegenwart wahrnehmen. Auch ein einmaliges Trinkgeld hilft meinen kulturhistoriographischen Service aufrecht zu erhalten.
Member discussion