1 min read

2ndSr _9_ Rwanda im März

2ndSr _9_ Rwanda im März
Was Floristen im März so anzubieten haben. (c) V.E., Buntstift auf Papier.

Ich kann nicht berichten, wie Rwanda im März so ist; und doch ist Rwanda in meiner persönlichen März-Stimmung sehr präsent: Gemäß Erntezyklus erreichen die Kaffeetrinker hierzulande rwandesische Kaffees so um diese Zeit. Frisch aus der Rösttrommel ergänzen sie die Vorfrühlings-Stimmung. Charakteristisch sind ihre spitzen Fruchtnoten, die wie Frühlingsboten aus einem runden, weichen, oft schokoladigen Grundton herausragen. Die typische Süße von getrockneten Obst fügt sich ein in das Ambiente hierzulande, das sich aus der Diskrepanz des ausklingenden Winters und zugleich zunehmend sonnigeren Tagen speist. Auch visuell passt das Nebeneinander von vereinzelten Schneedecken, feuchter Erde und Frühlingsboten zu den Geschmäckern von Cranberries, roten Trauben und grünen Paprika, und was sonst noch so in meinen Geschmacksnotizen auftaucht...

Wer längere Zeit sorgsam auf- und zubereiteten Kaffee trinkt, erfährt eine globale Saisonalität. Solange nicht uniform geröstet und auf Vorrat gelagert, bereichert die morgendliche Tasse unsere Erinnerungen an Gefühls- und Wetterlagen. Rwandesischer Kaffeegeschmack gehört zu meinem März, so wie die Vorfreude auf wärmere Jahreszeiten und der eigene Hochzeitstag.

Bei der Gelegenheit: Danke, meine Liebste, für all die gemeinsamen Sonnenaufgänge – für die Ersteren wie die Zweiten!